Dieses Wochenende ist mal wieder ne Menge passiert, aber ich möchte weder über das Weindorf der Landeshauptstadt, noch das verkackte Spiel vom VfB Stuttgart von gestern sprechen. Und auch meine geistigen Ergüsse zu den Wahlergebnissen in Thüringen und Sachsen spare ich mir für einen anderen Zeitpunkt auf, muss ich erstmal sacken lassen.

Mir geht es heute um ein Schlüsselerlebnis, das ich heute morgen hatte und welches mich derbe getriggert hat. Nicht zuletzt deswegen auch eine ernstgemeinte Triggerwarnung für Personen, die selbst unter Depressionen leiden oder/und damit etwas verbinden, das sie runterziehen könnte.

In dem besagten Lied singt eine junge Künstlerin (Lori) auf das ursprüngliche Lied „Leuchtturm“ von Nena ihre eigene Interpretation (Ich geh‘ mit mir). Meine Frau spielte es mir vor und obwohl ich Auszüge davon bereits kannte, kamen mir relativ schnell die Tränen. Ich bin mir bis jetzt noch nicht so sicher, ob es an dem Text, meinem Restalkohol des Wochenendes oder den vorkommenden Mollakkorden liegt, vielleicht war es auch eine Mischung aus allem. Jedenfalls traf es mich Mitten ins Herz. Auf einmal war alles wieder da, nur eben aus einer gewissen Distanz betrachtet. Auch oder vielleicht gerade weil ich aktuell und schon längere Zeit wieder sehr weit von meinen Depressionen entfernt lebe(n darf), kann ich mich dennoch sehr gut an diese Zeit erinnern.

Diese aufkommende Dunkelheit und Ausweglosigkeit, die mich beinahe in ein tiefes Loch ohne Möglichkeit auf Rückkehr gerissen hätte. Fast hätten es damals die bösen und vor allem traurigen, monochromen und resignierten Stimmen in meinem Kopf geschafft mich zu brechen. Das Stehaufmännchen, das bis zu dem Zeitpunkt eigentlich durch jede Niederlage noch stärker zurückgekommen ist, blieb einfach am Boden liegen. Der Akku war schlichtweg leer und das Ladegerät, nicht nur gut versteckt, sondern schlichtweg komplett im Arsch. Dieses bekannte Licht am Ende des Tunnels nur noch als leichtes Flackern eines Teelichts wahrnehmbar, betrachtet durch einen Brillensonderfassung mit verschmutzten Gläsern dick wie Colaflaschenböden. Aber, es war eben noch da! Was auch immer letztendlich dazu geführt hat, dass ich mich in Eulenspiegel-Manier wieder selbst an meinen Haaren aus dem Sumpf gezogen habe, ich bin soooo dankbar, erleichtert und demütig.

Wenn ich mir vorstelle was mir alles entgangen wäre, dann wird mir ganz anders.

Das ist so ein abgedroschener Satz, aber ich möchte keine Minute davon missen, ganz im Ernst. Mir ist seitdem soooooo viel Glück widerfahren. Natürlich auch viele blöde, ärgerliche oder traurige Dinge. Aber der Boden, auf dem ich wieder BUNT und LAUT durchs Leben streite, ist mittlerweile extrem gefestigt und das weiß ich einfach sehr zu schätzen. Ich hab‘ mal einen sehr banalen, aber für mich extrem wichtigen Tipp bekommen, was ich machen soll, wenn es einfach mal nicht so läuft und kein Ausweg in Sicht ist…tief ein- und ausatmen. Das kann man jetzt natürlich als „Esoscheiß“ abtun und sicherlich hilft es auch nicht gegen alle Probleme auf der Welt, aber glaubt mir, es hilft ungemein, um sich selbst runterzufahren und auf die wichtigen Dinge im Leben zu besinnen.

In dem Sinne, lasst euch bitte nicht von den ganzen negativen Nachrichten auf, in und über die Welt die Energie aus dem Leib saugen. Und glaubt an das Gute, gemeinsam packen wir das (nein, ich hab‘ keine Weiterbildung bei der VHS zum Motivationscoach gemacht). Gemeinsam sind und bleiben wir BUNT und LAUT! Fühlt euch sehr gedrückt, bleibt gesund und vergesst niemals wo ihr herkommt.

Eure ma.de